Heilige Plätze sind Orte, die in Wertschätzung und Verbundenheit von uns besucht und gehütet werden. Es sind Plätze zu denen wir von unserer Seele geführt werden und die uns vertraut sind, meist in unserem nahen Umfeld und manchmal auch an anderen Orten auf der Erde.
Es sind Plätze, an denen wir eine tiefe Verbundenheit spüren, die uns mit Ruhe & innerem Frieden, dem Gefühl von „Zu Hause“ und einem tiefen „angenommen sein“ als Teil der Schöpfung erfüllen.
Der Fokus liegt dabei nicht darauf, Energie zu erhalten, sondern der Platz ruft uns und eröffnet uns mit der Zeit vielleicht sein Anliegen.
Der Platz ruft uns und wir gehen erstmal in die Stille und verweilen, verbinden uns mit dem Spirit und dem Hüter dieses Platzes, öffnen ihm unser Herz. Und dann fragen wir, was wir für ihn tun können, was dieser Platz, sein Spirit sich wünscht. Und versuchen dies bestmöglich zu ermöglichen.
Oft geht es um Reinigung und Wertschätzung, Liebe und Erinnerung. Jeder Platz hat eine Seelen-Aufgabe, wie jeder Mensch auch. Ein Grund, warum es ihn gibt und eine ganz persönliche Medizin, die er in sich trägt. Es kann darum gehen, diese Medizin wieder frei zu legen, sich ihrer zu erinnern, sie zu ehren, damit sie wirken kann.
Wenn wir so einen heiligen Raum (wieder) erwecken und vielleicht auch mit ihm zusammen gestalten (z.B. in Form eines Natur-Mandalas, eines Steinkreises oder anderem als Ausdruck unseres Dankes), dann tragen wir ab nun Verantwortung für diesen Platz.
Nicht nur an diesem Tag, bei diesem Ritual. Wir sind nun stellvertretend der Hüter/die Hüterin dieses Platzes. Es ist an uns Zeit und Möglichkeiten zu finden, immer wieder zu diesem Ort zurückzukehren, ihn zu hüten und zu nähren.
So fließt unsere Achtsamkeit, unsere Hingabe, unsere Herzenskraft in diesen Platz ein, stärkt und ehrt ihn. Umso öfter und achtsamer wir das tun, umso mehr Kraft wird in diesen Ort einfließen.
Wie hüten wir also so einen Platz?
Zu Beginn reinigen wir den Platz auf allen Ebenen.
Falls dort, im Umfeld oder auf unserem Weg dorthin Müll liegt, sammeln wir diesen auf und entsorgen ihn. Wir sind in der Natur, die zu achten, versteht sich selbstverständlich als höchste Priorität.
Es geht natürlich nicht darum einen peniblen Rasen frei von Pflanzen und Tieren herzustellen, sondern um die Ausrichtung unserer Wertschätzung.
Wir entfernen vielleicht altes Laub, abgestorbene Pflanzenteile, kleine Steinchen, Ästchen, Tierkot. Und auch das in Achtsamkeit und Gewahrsein, das daraus auch wertvoller neuer Hummus wird, feinste Erde, dass die Tiere, diesen Platz aufsuchen, ihn nutzen und ihm gleichzeitig ihre Medizin schenken.
Es ist immer eine Balance von Geben & Nehmen. Wir machen das am besten bloßfüßig und mit unseren Händen, in Ruhe, Hingabe im Austausch mit diesem Ort.
Wir lernen und verstehen dabei so viel mehr vom Kreislauf der Natur und über uns selbst, als Teil des Platzes. Und vor allem verbindet uns diese Arbeit mehr als alles andere mit diesem Platz, mit der Erde dort, dem Himmel über uns, den Steinen, den Pflanzen, den Tieren, um uns.
Wenn wir sehr mit einem Platz verbunden sind oder auch mit der Intention in die Natur gehen, etwas zu verstehen, kann dieser Platz mit der Zeit auch zu einem Symbol für uns selbst werden. Ein Spiegel unser selbst und wir werden die Zeichen an ihm erkennen, welche in den letzten Wochen, Monaten in unserem Leben gewirkt haben.
Wie steht es um uns und den Platz, wie geht es uns wirklich? Was hat der Platz und wir selbst erlebt? Eine wunderbare Möglichkeit zum reflektieren und tiefer verstehen der Teachings in unserem Leben.
Vielleicht sind Steine verrückt worden, umgefallen, vielleicht zugewachsen, zersplittert. Nimm dir Zeit und nimm wahr.
Und dann höre hin – gilt es die vorhergehende Struktur, die Balance wieder herzustellen, oder möchte sich etwas ändern?
Höre den Steinen zu, vielleicht möchte einer den Kreis verlassen und sich ausruhen, vielleicht möchte ein anderer in den Kreis aufgenommen werden. Vielleicht möchte er seine Position verändern oder braucht etwas von dir. Vielleicht verstehst du damit auch, was es in deinem Leben braucht, du den Zusammenhang spüren kannst, wenn da einer ist.
Wenn du das Gefühl hast, es ist gut und stimmig, alle „äußere“ und innere Arbeit ist nun getan, die Struktur wieder hergestellt oder verändert, es ist jetzt „gut“ wie es ist, du fühlst tiefen Frieden in dir, dann ist es gut.
Räuchere den Ort (das geht auch ohne Kohle mit etwas getrocknetem Salbei & Harz oder einem Kräuterbündel) und, bitte auch auf dieser Ebene um Reinigung, lade das Element Luft ein.
Vielleicht möchtest du auch mit dem Element Wasser oder Feuer arbeiten, zur Reinigung, Wandlung und Segnung. (Gehe bitte immer sehr achtsam mit dem Element Feuer – auch Kerzen in der Natur um).
Nähre den Platz mit z.B. Mehl, Samen, Körnern. Vielleicht möchtest du einen Apfel oder andere Früchte den 4 Himmelsrichtungen und Elementen widmen, vielleicht ein wenig Natur-Tabak.
Schenke deine Lieder, deine Gebete, deinen Tanz, vielleicht trommelst oder rasselst du, spielst ein Lied auf der Flöte. Mach das, was deinem persönlichen Wesen und dem des Ortes entspricht, wozu dich deine Kreativität, dein innewohnendes Potential einlädt, was aus der Kraft deines Herzens, in Liebe fließen möchte.
Segne den Platz mit deinen eigenen Worten & Gesten aus der Kraft deines Herzens, bitte um Schutz, bedanke dich und kehre immer wieder.
Wenn es dir nicht mehr möglich ist, einen Platz zu hüten oder du das Gefühl hast, deine Zeit an diesem Ort ist vollbracht, dann stelle den Platz wieder so her, wie du ihn gereinigt vorgefunden hast.
Bringe die Steine möglichst an ihre ursprünglichen Plätze zurück, mache eine Dankes-/Abschieds-Zeremonie, lasse Gaben des Dankes zurück (Natur-Tabak, Samen, Blüten, Brot oder andere natürliche Gaben) und verabschiede dich in Wertschätzung bewusst von der Zeit, dem Ort und allem was du hier erfahren, erleben und auch lernen durftest.
Seelenreisen zu Heiligen Orten: Seelenreisen