Medizingesänge der Erdbienen

Die Insel Susak ist im Frühjahr erfüllt von den wundervollen Medizingesängen der Erdbienen. Überall auf der Insel kann man an den Sand/Lehmerdwänden der Pfade und auch auf der Erde selbst ihre Höhlen-Eingänge erkennen.

Erdbienen sind größere, pelzige, sehr friedfertige Bienen. Die männlichen Bienen haben gar keinen Stachel und die weiblichen nur einen ganz schwachen, da sie eigentlich kaum natürliche Feinde haben und ihre Nester tief in Mutter Erde besser geschützt sind.

Sie sind auf den Nektar und Pollen weniger Pflanzen spezialisiert, welche wiederum auf eine Bestäubung durch die Erdbienen angewiesen sind. Dazu gehört beispielsweise der wilde Spargel, der hier auf der Insel sehr verbreitet ist.

Sie leben nicht in großen Gemeinschaften wie die Honigbienen zusammen, sondern sorgen autonom jede für sich für ihren Nachwuchs. Sehr oft jedoch bauen sie ihre Nester wie hier auf Susak in friedvoller enger Nachbarschaft, man findet oft viele der Höhlenlöcher nebeneinander.

Nach der Paarung gräbt jede weibliche Biene bis zu 60 cm tiefe Gänge in die Erde, die jeweils zu einer Brutzelle führen. Diese füllen die Mutterbienen mit Pollen und Nektar, als Nahrung für die späteren Larven. In jede Brutzelle wird 2x im Jahr, im Frühling und Sommer, ein Ei gelegt. Nachdem die Larven geschlüpft und sich genährt haben, verpuppen sie sich. Die Bienen, die im Spätsommer schlüpfen, verlassen den Nestbau erst im Frühjahr des nachfolgenden Jahres.

Dort werden sie schon sehnsüchtig von den Männchen erwartet, die früher schlüpfen und auf Grund der kurzen Lebensdauer von Windbienen von nur wenigen Wochen, auch gleich paarungsbereit sind.

Eine tiefe Verbundenheit zu Mutter Erde lehren uns die Erdbienen mit ihren Medizingesängen sowie eine vollkommen selbstverantwortliche und friedvolle nachbarschaftliche Lebensart untereinander.

Eine achtsame Auswahl unserer Nahrung (auf körperlicher, mentaler, emotionaler und spiritueller Ebene) und das große Ganze, das schöpferische Lebensprinzip durch unser Wirken & Geben mit-zu-bewirken.

Und schließlich auch den kurzen Zyklus unseres Erdenlebens, unserer jetzigen Inkarnation schöpferisch / fruchtbar wahrzunehmen und bewusst unsere Aufmerksamkeit ganz auf das Hier & Jetzt auszurichten.

Die Erdbienen tragen eine große Medizinkraft in sich, verführen gerade jetzt in der Paarungszeit, wunderschöne Liebestänze, tanzen das Leben selbst, begleitet von ihren eigenen Medizingesängen, ihrem so vielfältigen, harmonischen, zu tiefst fried-und freudvollen Brummen für die große Schöpfung.

Als ich vor einiger Zeit hier bei einem Spaziergang ganz langsam und achtsam durch eine große Ansammlung von ihnen wandeln und innehalten durfte, hatte ich eine sehr tiefe und heilsame Begegnung mit ihrem Wirken.

Aus meinen schamanischen Lehren bei Sonia Emilia Rainbow habe ich gelernt, erlebt und erfahren, dass jedes Wesen am heiligen Medizinlied der Schöpfung, des Großen Ganzen mitwirkt. So viele unterschiedliche Töne, die wir in unser künstlichen geschaffenen Geräusch-Kulisse oft gar nicht (mehr) wahrnehmen.

Ein unaufhörliches Weben, Singen, Träumen von Energie am Lied des Leben selbst. Alles klingt ineinander, alles darin ist wichtig, ergänzt sich und vervielfältigt sich.

Wenn wir aus unserem emotionalen, gedanklichen, spirituellen Gleichgewicht kommen, entsteht eine Disharmonie in diesem allumfassenden Lied in uns selbst, in unserer Resonanz, in unseren Zellen, was wir dann schließlich auch äußerlich, auf der körperlichen Ebene wahrnehmen.

Es ist an uns, immer wieder in die sogenannte Stille zu gehen und zu lauschen, auf unser Lied, auf das Lied des Ganzen, hinzuhören und zu fühlen, ob unser eigenes Lied noch in Resonanz und Liebe mit dem Leben und der Schöpfung im harmonischen Einklang erklingt.

Und da stand ich nun inmitten hunderter von diesen Erdbienen, deren brummendes, heilendes, Frieden und Harmonie bringendes Medizinlied mich sanft und gleichzeitig unglaublich kraftvoll umhüllte, ausfüllte und bis in die tiefsten Zellen durchdrang. Lange stand ich dort, während sie hingebungsvoll, achtsam und weise durch ihr Wirken Harmonie & Heilung in meinem Energiekleid bewirkten, meine Aura mit ihrem Flug & Klang durchwebten und neu ausrichteten.

Und plötzlich spürte ich eine ur-alte körperliche, tiefe Wunde in meinem Lungen-Parenchym. Der Ursprung liegt Jahrzehnte hinter mir und hat mich damals auf meinen Medizinweg geführt, verstehe ich nun. Und jetzt nach so vielen Jahren, haben die Bienen befunden, nun ist der richtige Moment auch den Ur-Schmerz dahinter, eine Nuance darin, die tiefer lag und Zeit brauchte zu wandeln, bei der die Disharmonie damals seinen Anfang nahm, in diesem Moment zu heilen.

Ich verstehe Heilung nie als einen zeitlich kurzen Moment. Es ist immer ein vielschichtiger Prozess, sie bewirkt immer viel innere Arbeit auf verschiedenen Ebenen und somit Wandlung, Entwicklung und allumfassendes Verstehen jenseits des Verstandes.

Medizingesänge Erdbienen